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Unzählige Vierbeiner gelangen immer wieder auf obskuren Wegen nach Deutschland. Der Handel mit Welpen ist nach Drogen- und Waffenhandel das lukrativste (illegale) Geschäft in Deutschland. Damit muss Schluss sein. 

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ADOPTIEREN STATT PRODUZIEREN

Jeden Tag gelangen unzählige Vierbeiner auf obskuren Wegen zu uns. Der
unseriöse Handel mit jungen Hunden floriert – und Corona hat dieses Problem
noch einmal verschärft. Die Nachfrage scheint so groß wie nie zuvor.
Gleichzeitig werden pro Jahr tausende Hunde in unseren Tierheimen abgegeben. Ich
finde, das kann so nicht weitergehen. Damit muss endlich Schluss sein.

Meine dringende Bitte lautet deshalb: ,ADOPTIEREN STATT PRODUZIEREN‘. Wenn
Hund, dann erstmal ab ins Tierheim. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die eine
zweite Chance bekommen, einfach wahnsinnig dankbar sind. Ich rate deswegen
jedem, der über die Anschaffung eines Hundes nachdenkt, zu einem Gang ins
Tierheim.

– 

Weil mir das Thema so wichtig ist, haben wir beschlossen, die Tierschutz-Kampagne ,ADOPTIEREN STATT PRODUZIEREN‘ ins Leben zu rufen. Mit ihr wollen wir gemeinsam
zeigen, wie das Glück mit einem Hund aus zweiter Hand aussehen kann. Ihr könnt
Euch beteiligen, in dem Ihr Euer Bild mit Eurem Second-Hand-Hund in den sozialen Medien veröffentlicht. So, wie ich es auf meinen Profilen getan habe.

Nutzen könnt Ihr dafür das
Hashtag #adoptierenstattproduzieren und bei Instagram und Facebook unsere eigens entwickelten „ADOPTIEREN STATT PRODUZIEREN“-Sticker, die ihr über den Suchbegriff martin rütter findet.

Euer Martin

Mit dem kostenfreien Aktionsangebot „Adoptieren statt Produzieren“ unterstützen unsere DOGS Hundeschulen Euch und Euren Hund aus dem Tierschutz beim idealen Start in eine harmonische Beziehung.

WAS IHR WISSEN SOLLTET...

Und jetzt ein paar gute Tipps, wie Euer Glück mit einem Hund aus zweiter Hand von Anfang an gelingen kann. 

Die Auswahl

Wie bei jeder Anschaffung eines Hundes, muss auch bei einem Neuzugang aus dem Tierschutz einiges beachtet und vorab bedacht werden! Du musst Dir vorab genau überlegen, was Du von Deinem adoptierten Hund erwartest. Möchtest Du Dich lieber für einen Welpen, Junghund oder erwachsenen Hund entscheiden? Kannst du für die Anforderungen eines Welpen genügend Zeit aufbringen, um Stubenreinheit, Alleinebleiben und Co. ganz von vorne zu trainieren? Soll er Dich zur Arbeit begleiten oder auch mal alleine bleiben können? Soll er eher ein Mitläufer oder darf es auch ein etwas fordernderer Hund sein? Möchtest Du eher einen Couch Potato oder einen echten Sportskollegen? Muss er mit Kindern klar kommen oder mit anderen Hunden zusammen leben? Wohnst du eher ruhig oder in belebtem städtischen Umfeld? Das Wesen, die Vorerfahrungen und der Charakter Deines zukünftigen Hundes sind somit entscheidend. Erste Hinweise darauf ergeben sich, falls bekannt, aus der Rasse bzw. Rassemischung des Hundes. Doch jeder Hund muss individuell betrachtet werden! Mithilfe eines professionellen Hundetrainers / einer Hundetrainerin kannst Du vorab genau in Erfahrung bringen, ob Dein ausgewählter Hund bezüglich seiner Veranlagungen und Motivationen zu Dir und Deiner Familie passt. Viele Kunden verlieben sich direkt in den ersten Hund, den sie sehen oder haben das Gefühl, dass sie diesen armen Hund nun nicht zurücklassen können. Doch dem Hund ist ja nicht wirklich geholfen, wenn er nun in einer Familie leben muss, die seine Bedürfnisse gar nicht erfüllen kann. Du solltest Dir also bei der Auswahl Deines zukünftigen Schützlings Zeit lassen und ggfs. auch mehrere Tierheime besuchen bzw. Vereine kontaktieren, um dir ein realistisches Bild zu machen. Insbesondere auch die Vermittlungsstellen spielen eine wichtige Rolle für später: Wenn viele Fragen an Dich gestellt werden, eventuell vorab sogar ein Besuch des späteren Zuhauses erwünscht wird und nicht gleich jeder Hund um jeden Preis vermittelt werden will, spricht das erstmal für einen seriösen Verein. Wie immer sollte auch hier auf das Bauchgefühl vertraut werden. Hab keine Scheu, nicht gleich den ersten Hund auszuwählen. Gut Ding braucht Weile!

Die Abholung

Die Übergabe deines Tierschutz- / Tierheimhundes kann sehr unterschiedlich erfolgen. Deswegen solltest Du Dich auch dazu im Vorfeld genau über den Ablauf informieren. Je nachdem ob Dein neuer Begleiter aus einem Tierheim in deiner Nähe kommt oder über eine Tierschutzorganisation und eines der vielen Tierheime aus dem Ausland kommt, gibt es sehr viele unterschiedliche Vorgangsweisen. In manchen Fällen (bei Tierheimen im Inland) wird sogar ein Probewochenende angeboten, um sicher herauszufinden ob sich Hund und Menschen wohl mit der Entscheidung fühlen. Keinesfalls sollte ein Hund sofort und ohne große Rückfragen mitgegeben werden, das spricht gegen die Seriösität des Tierheims. Vor allem bei Hunden aus dem (Auslands-)Tierschutz wäre die beste Option den Hund auf einer Pflegestelle besuchen zu können. Dort kann sehr gut sichergestellt werden, wie Dein zukünftiger Begleiter sich im Alltag verhält und oft auch beispielsweise mit Katzen, Kindern & Co. verträglich ist. Sollte diese Option nicht gegeben sein, gibt es sehr unterschiedliche Vorgangsweisen: Oft wird auch eine Übergabe nach einer Sammelabholung (z. B. an Autobahnraststationen oder Flughäfen) statt, das bedeutet für die Tiere natürlich oft großen Stress und birgt auch einige Gefahren, kann aber aufgrund fehlender Ressourcen oft nicht anders gewährleistet werden. Achte darauf, dass Du bei der Übergabe alle zum Hund gehörenden Unterlagen erhältst. Dazu gehört in jedem Fall der Impfpass Deines Schützlings, in dem alle notwendigen Impfungen dokumentiert sind. Zudem solltest Du über alle aufgetretenen Erkrankungen Deines zukünftigen Hundes und die diesbezüglich erfolgten sowie weiteren notwendigen Behandlungen informiert werden bzw. im Vorfeld schon informiert worden sein. Bei Fragen zu Deinem Hund oder falls Probleme auftreten, sollte der vermittelnde Verein jederzeit und lebenslang Ansprechpartner für Dich sein. Dies sichert im Normallfall auch ein sog. „Schutzvertrag“, der nach der finalen Aufnahme Deines Hundes unterzeichnet werden sollte. Ein paar Wochen nach der Vermittlung findet oft eine Nachkontrolle statt. Der / die VermittlerIn besucht Dich erneut, um sich ein Bild von der hoffentlich erfolgreichen Vermittlung zu machen.
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In Zusammenarbeit mit dem KOSMOS VERLAG haben wir ein kleines Booklet zusammengestellt, welches kompaktes Wissen rundum das Thema Secondhand-Hund bündelt. Hier kann das Booklet kostenfrei runtergeladen werden.

Die ersten Tage zu Hause

Genauso wie beim Einzug jedes anderen Hundes, gilt auch beim Secondhand-Hund: Du solltest nicht direkt eine Willkommensparty veranstalten! Dein neuer Hund muss erst einmal in Ruhe ankommen und das neue Heim sowie alle Familienmitglieder kennen lernen. Vor allem dann, wenn Dein Hund eine lange Anreise hinter sich hat, muss er erst einmal durchatmen. Gerade ängstliche oder nicht gut sozialisierte Hunde brauchen unter Umständen Tage und Wochen, bis sie sich an Menschen, neue Geräusche und Umweltreize gewöhnt haben. Daher gilt es hier nur eines: Habe Geduld und überfordere Deinen Hund nicht. Sicherheitshalber solltest Du Deinen Hund in der Anfangsphase bei Spaziergängen auch doppelt sichern oder an einem sog. Sicherheitsgeschirr führen, falls er sich unerwartet erschreckt und versucht Reißaus zu nehmen. Auch ein GPS-Tracker kann im Notfall sicherheit geben. Je nachdem, wie schnell dein Hund sich Zuhause und in deiner Umgebung wohl fühlt, kannst Du Deinen neuen Vierbeiner nun auch ein wenig an Deinen Alltag gewöhnen und erste Grundsignale trainieren. Viele Hunde, die übernommen wurden, beherrschen aber oft auch schon ein paar Basics. Auch der Besuch einer guten Hundeschule kann jetzt schon geplant werden, schließlich ist eine individuelle Einschätzung eines professionellen Trainers / einer professionellen Trainerin auch wichtig, um zu wissen, was bei Deinem neuen Hund besonders beachtet werden sollte. Natürlich können aber auch Gruppentrainings für kontrollierten Sozialkontakt, Beschäftigung schon Sinn machen. Wenn Du Dir für Deinen neuen Schützling extra ein paar Tage freigehalten hast, was gerade zu Beginn sehr ratsam ist, solltest Du in jedem Fall auch schon erste Schritte des Alleinebleibens üben, auch wenn erstmal nur innerhalb der Wohnung. Hast Du Dich für ein aufgewecktes oder ungestümes Tier entschieden, darfst Du nun natürlilch auch schon erste Grenzen setzen, Taburäume definieren usw.. Gerade bei Secondhand-Hunden überwiegt oft das Mitleid und die Konsequenz in der Erziehung kommt zu kurz. Dabei ist es besonders Hunden mit «Geschichte» oft sehr wichtig, ihnen durch Regeln Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln. Viele Hunde sind in den ersten vier bis sechs Wochen noch sehr zurückhaltend. Sie orientieren sich erst einmal und warten ab, wie es im neuen Zuhause so läuft und an wen bzw. was man sich halten muss. Nach dieser Zeit «tauen» viele Hunde erfahrungsgemäß auf und fühlen sich immer sicherer. Daher kann es nun auch zu ersten Überraschungen kommen, die vorher vielleicht nicht erkennbar waren. Fühlt dein Hund sich nun so richtig zu Hause, kann sich z. B. Territorialität bemerkbar machen und Dein Hund fängt an zu melden wenn’s klingelt oder andere Artgenossen auf der Straße nun kritischer zu beäugen. Auch jagdliches Interesse könnte beispielsweise nun deutlicher zum Vorschein kommen. Umso wichtiger ist es von Anfang an liebevolle Konsequenz, klare Regeln und vor allem Sicherheit walten zu lassen.


Häufige Probleme

Stubenunreinheit Manche Hunde aus dem Tierschutz haben bisher auf der Straße oder im Tierheim gelebt und sind die Wohnungshaltung nicht (mehr) gewohnt. Bei Hunden, die vorher in einem Zwinger gelebt haben löst sich das Problem aber oft auch von selbst, da sie nun froh sind ihr „Nest“ nicht mehr beschmutzen zu müssen. Oder aber sie sind durch die neue Umgebung verunsichert und trauen sich erstmal nur sich drinnen zu lösen. In diesem Fall ist es wichtig erstmal sehr ruhige nahe Lösestellen aufzusuchen und den Hund nicht zu überfordern. Sicherheit kommt mit der Zeit. Ansonsten muss die Stubenreinheit erlernt werden wie bei jedem Welpen: geduldig, in vielen kleinen Schritten und ohne Strafe, wenn doch mal was daneben geht. Angst & Unsicherheit – Sich-nicht-anfassen-lassen Viele Hunde aus dem Tierschutz haben auf der Straße gelebt und kennen deswegen den Alltagstrubel und oft auch Menschen, wenn sie gefüttert wurden. Manche von ihnen, besonders aus ländlichen Gebieten, sind jedoch nicht bzw. nur schlecht auf Menschen sozialisiert. Das wird häufig sehr ängstlichen Hunden zugeschrieben, auch, wenn schlechte Erfahrungen natürlich nicht immer ausgeschlossen werden können. Hier ist es besonders wichtig erstmal das Vertrauen zwischen Dir und Deinem Hund zu stärken, erst dann kannst Du ihm auch im Umgang mit anderen Menschen Sicherheit geben. Insbesondere mit der Körpersprache sollte man sehr feinfühlig umgehen, da sich schlecht sozialisierte Hunde oft durch ruppige oder bedrängende Gesten überfordert fühlen und mit Flucht oder auch defensiver Aggression reagieren können. Nimmt Dein Hund in der ersten Zeit auch vor Dir sehr viel Distanz ein, kann es sinnvoll sein ihm eine Hausleine an einem Brustgeschirr anzulegen. Damit bleibt für ihn die Distanz gewahrt, Du hast aber dennoch Einfluss, wenn es nötig ist. Nicht-allein-bleiben-können Manche Hunde aus dem Tierschutz haben bisher in einer Hundegruppe gelebt und kennen es daher nicht, allein zu sein. Einige Hunde haben aber bisher ein einsames Leben im Zwinger verbracht und heften sich nun umso mehr an den Menschen, bei dem sie nun angekommen sind. Daher ist es wichtig von Beginn an sehr kurze Alleinebleib-Sequenzen trainieren und von Anfang an ein Verfolgen des Hundes verhindern. Eine gut angewöhnte Transportbox kann eine Übergangslösung darstellen, um dem Hund zwischendurch eine sichere Höhle zu bieten und ihn daran zu gewöhnen auch mal begrenzt zu sein. Allesfresser Einige Tierschutzhunde haben bisher auf der Straße gelebt und waren Selbstversorger. Daher war alles Fressbare auch überlebenswichtig. Umso schwieriger ist ihnen dann oft im neuen Zuhause klar zu machen, dass das Futter vom Menschen verabreicht wird und Essbares von der Straße tabu ist. Auch, damit es nicht zur Verteidigung von Futter kommt, ist es ratsam von Beginn an faire Tauschgeschäfte zu üben. Weitere wichtige Trainingsschritte sind natürlich auch einen guten Rückruf zu etablieren, den Hund selbst ausreichend zu beschäftigen und ggfs. auch ein Tabusignal aufzubauen. Für die Sicherheit des Hundes kann es auch sinnvoll sein, den Hund frühzeitig an einen Maulkorb zu gewöhnen.

Spaziergang

Spaziergang Da manche Secondhand-Hunde sehr reizarm aufgewachsen sind – etwa in einsamen Verschlägen, in sehr ländlicher Gegend vor allem aber oft ohne mit Menschen zusammengelebt zu haben, können die ersten Spaziergänge überfordernd für den Neuankömmling sein. Wenn Hunde in ihren frühen Lebensmonaten nicht die wichtigsten Reize wie verschiedene Umweltgeräusche, verschiedene Menschen, Gegenstände usw. nicht kennengelernt haben, müssen sie später jeden dieser Reize neu bewerten. Es kommt dabei natürlich auf das Wesen und die Persönlichkeit des Hundes an. Es gibt durchaus Hunde, die an wenig gewöhnt wurden aber durchaus neugierig und sehr anpassungsfähig sind.
Dennoch gilt es schon bei ersten Unsicherheiten den „Fels in der Brandung“ für seinen neuen Schützling darzustellen. Der Hund ist durch die Leine (die für ihn womöglich auch neu ist) stark eingeschränkt in seinen Möglichkeiten und hat den Menschen nun als einzige „Vertrauensperson“. Umso wichtiger ist es, den Hund nicht unbedacht Situationen zu bringen die ihn überfordern: z. B. Umgebungen mit vielen Menschen, laute Umgebungen, Hundeparks usw. – den Hund unbedacht in voller Dröhnung solchen Reizen auszusetzen, kann ein erster Vertrauensbruch für die Mensch-Hund-Beziehung sein.
Hunde können ihre Gefühle nicht durch Sprache ausdrücken wie wir Menschen! Deswegen ist wichtig, von Anfang an auf ihre Körpersprache zu achten und kleinste Signale von Stress und Unsicherheit, wie z.B. eine angelegte Rute, Hecheln, weit geöffnete Augen, angelegte Ohren etc. richtig zu verstehen und den Hund ggfs. aus gewissen Situationen zu bringen.
An erster Stelle steht also immer Deine Beziehung zu Deinem Hund – denn Du bist der wichtigste Begleiter für Deinen Vierbeiner – er muss Dir vertrauen können und sich in Sicherheit wiegen. Deswegen solltest Du Dich im Zweifel auch immer vor Deinen Hund stellen, wenn er zum Beispiel von Menschen bedrängt wird (auch wenn sie ihn nur streicheln wollen) und er sich nicht wohl fühlt. Auf lauten Straßen oder bei Hundebegegnungen solltest Du auch immer als „Puffer“ für Deinen Hund fungieren.
Neben den Gewöhnungen an die Umwelt gehört zu einer guten Beziehung auch immer gemeinsamer Spaß. Deinen Hund zu beschäftigen ist das A & O, nicht nur, weil er dadurch ausgelastet wird und seinen Kopf „frei“ bekommt, sondern auch weil gewisse Beschäftigungen wie z. B. Apportieren oder Futtersuchspiele auch für das Training und die Annäherung an gewisse Situationen genutzt werden können. Es sollte aber immer erst möglichst reizarm, also Zuhause oder im Garten aufgebaut werden, bevor es draußen seine Anwendung findet.
Weiterhin steht Sicherheit an erster Stelle. Zeigt dein Hund gewisse Unsicherheiten, ist das Tragen eines Sicherheitsgeschirrs unbedingt ratsam, damit er sich im Fall von Panik nicht einfach befreien kann. Auch das Gewöhnen an einen Maulkorb kann in manchen Fällen ratsam sein, um Deinen Hund sicher in der Gesellschaft zu führen. Achte auch immer darauf, dass beim Öffnen von Türen dein Hund nicht Reißaus nimmt und ggfs. auch im Gartenzaun Fluchtmöglichkeiten vorhanden sind.

Und zum Schluss noch einmal kurz zusammengefasst, worauf Ihr in den ersten Wochen achten solltet

• Beobachte Deinen Hund gut und lerne, seine Körpersprache zu verstehen.

• Bedränge Deinen Hund nicht, biete ihm Ausweichmöglichkeiten.

• Gehe nicht frontal auf Deinen Hund zu, sondern eher seitlich schlendernd.

• Beuge Dich nicht über Deinen Hund, um ihn z. B. anzuleinen oder zu streicheln.

• Gewöhne Deinen Hund langsam an Reize. Eventuell musst Du Deine eigene Lebensweise verändern, um Deinem Hund eine Anpassung zu erleichtern.

• Verhindere, dass Dein Hund sich selbst versorgt (Mülleimer, Wild etc.), indem Du zunächst nur mit Geschirr und Schleppleine mit ihm spazieren gehst.

• Lass Deinen Hund sich einen Teil seines Futters erarbeiten.

• Trainiere den Rückruf sowie alternative Beschäftigungen (Anti-Jagdtraining).

• Nutze ein Sicherheitsgeschirr sowie einen GPS-Tracker, damit Dein Hund nicht entlaufen kann bzw. Du ihn im schlimmsten Fall wiederfindest.

• Trainiere Probleme, wie z. B. Stubenunreinheit und Nicht-allein-bleiben-Können, in kleinen Schritten, also genauso, wie Du das Training mit einem Welpen aufbauen würdest.

Wo finde ich einen Hund?

Das Wichtigste zuerst: Ein Hund ist keine Ware, die Du aus dem Internet bestellst, denn damit hast Du keine Möglichkeit, zu überprüfen, inwieweit die Beschreibung mit dem tatsächlichen Wesen Deines ausgewählten Hundes zusammenpasst. Daher solltest Du Tierschutzorganisationen, die ihre Hunde „aus der Ferne anbieten“ eher vermeiden bzw. sehr kritisch überprüfen. Vor allem die Frage was mit dem Hund passiert, wenn das Zusammenleben doch nicht klappt, muss im Vorfeld immer geklärt sein. Ein Hund aus dem Tierschutz hat nicht immer schlechte Erfahrungen gemacht oder Traumata durchlebt haben, die plötzlich auftauchen. Im Gegenteil kann es sogar in vielen Fällen sinnvoller sein sich für einen bereits „gereiften“ Hund zu entscheiden, der in puncto Verträglichkeit, Jagdverhalten oder Umweltsicherheit schon genau eingeschätzt werden kann. Bei Welpen vom Züchter ist dies nicht automatisch der Fall! Übrigens: im Tierschutz werden auch immer wieder Welpen vergeben! In jedem Fall macht aber eine Beratung vor jeder Hundeanschaffung in einer guten Hundeschule Sinn – viele Trainer/innen bieten auch an, die Hunde vor Ort anzusehen, zu testen und eine Einschätzung abzugeben. Doch wie findest Du nun den Traumhund, der zu Dir passt? Bekannte Wenn Du einen Secondhand Hund suchst, höre Dich zunächst einmal im Bekanntenkreis um. Immer wieder verlieren Hunde aufgrund einer schweren Erkrankung des Menschen sowie durch Scheidung oder berufliche Veränderung ihr Zuhause. Tierheim Wirst Du im Bekanntenkreis nicht fündig, solltest Du die Tierheime in der näheren, aber durchaus auch der weiteren Umgebung aufsuchen. Denn im Tierheim sitzen nicht nur problematische Hunde, wie das viele Menschen leider immer noch meinen! Oft ist auch die Geschichte hinter den Hunden bekannt, was z. B. für Verträglichkeit mit Katzen, Kindern anderen Hunden eine Hilfe sein kann. Auch Welpen werden dort immer wieder aufgenommen – ein Tierschutzhund muss also nicht immer automatisch ein erwachsener Hund sein. Rassehunde-Zuchtverein/Rassehunde in Not Suchst Du einen erwachsenen Hund einer bestimmten Rasse, kannst Du Dich an den für die jeweilige Rasse zuständigen Rassehunde-Zuchtverein wenden. Diese Vereine inserieren häufig in ihrem Verein gezüchtete Hunde, die ein neues Zuhause suchen, auf ihrer Webseite. Hier gilt es aber den Abgabegrund sehr kritisch zu hinterfragen. Zudem gibt es Organisationen, die sich für in Not geratene Rassehunde einsetzen. Sie kümmern sich um alle Hunde der jeweiligen Rasse, unabhängig davon, woher diese kommen. Das Internet ist auf der Suche dieser Vereine sehr hilfreich. Auslandstierschutz Du kannst Dich auch im Auslandstierschutz engagieren, indem Du einen Hund aus dem Ausland adoptierst oder Dich erstmal als Pflegestelle anbietest. Achte auf eine seriöse Tierschutzorganisation. Diese vermittelt Dir so viele Informationen wie möglich zu dem zu vermittelnden Hund, also Alter, Rasse, Gesundheitszustand sowie Verhalten und Charakter des Hundes und etwaige vorhandene Probleme. Im Idealfall werden die Hunde nicht direkt aus dem Ausland vermittelt, sondern erst, nachdem sie sich in einer Pflegefamilie eingewöhnen konnten.