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TIERSCHUTZ

WORAN ERKENNE ICH EINEN SERIÖSEN VEREIN?

Der Ausdruck „eingetragener Verein“ (Kürzel „e.V.“) bedeutet, dass der Verein im Vereinsregister des jeweiligen Bundeslandes gelistet ist. Um dies zu überprüfen, kannst du die Suche im gemeinsamen Registerportal der Länder verwenden: https://www.handelsregister.de

Die Eintragung verhindert, dass der Verein primär wirtschaftlich tätig sein kann und verpflichtet ihn zur Verfolgung eines ideellen Zwecks.

Ein seriöser Verein sollte kenntlich machen, wo und wofür die Spenden eingesetzt werden. Zudem solltest du auf der Webseite ein Impressum finden. In der Vereinssatzung findest du genaue Angaben zur Verwendung der finanziellen Mittel und alle wichtigen Informationen zur Arbeit des Vereins.

Die Vermittlung der Hunde sollte kein Geschäftsmodell sein. Eine Schutzgebühr, die übermäßig hoch erscheint, sollte hinterfragt werden. Ob der Verein gemeinnützig ist, kannst du ebenfalls der Vereinssatzung entnehmen.

Die Vermittlung von Tieren nach Deutschland sollte nur einen Anteil der Arbeit des Vereins darstellen. Zusätzlich sollte ein seriöser Verein auch an nachhaltigen Projekten vor Ort mitwirken, um das Problem an der Wurzel zu packen. Solche Projekte könnten Kastrationsaktionen, Aufklärungsarbeit oder politisches Engagement sein.

Lässt sich ein Hund einfach auf der Webseite aussuchen und ohne ausführliche Einschätzung adoptieren, ist das Risiko größer, dass es in der neuen Familie zu bösen Überraschungen kommt. Auf den Pflegestellen können die Hunde zunächst einmal ankommen und nach der oftmals langen Reise zur Ruhe kommen. Hat sich der Hund gut auf der Pflegestelle eingelebt, kann eine seriöse Einschätzung getroffen werden. Erst hier zeigt sich unter Umständen, welche Familien überhaupt für den Hund geeignet wären. Außerdem kann der Hund hier auch vor der Adoption besucht werden.

Schon bevor ein Hund ausgesucht und adoptiert wird, stellt der Verein sicher, dass ein Hund in das Leben der potenziellen Adoptant*innen passt. Es sollte transparent vermittelt werden, was auf die Familien zukommen kann. Ein seriöser Verein hat unter Umständen nicht für jede Familie direkt den passenden Hund. Sollte ein Hund gar nicht in das Leben der Familie passen, rät ein vertrauenswürdiger Verein von der Anschaffung auch komplett ab.

Sollte bei den Adoptant*innen oder beim Verein Zweifel an der Entscheidung entstehen, sollte davon abgesehen werden.

Seriöse Vereine möchten Ihre Hunde bestmöglich vermitteln. Um dies zu erreichen, wollen sie so viel wie möglich über die neuen Familien herausfinden. Dies dient nicht dazu, die Adoptant*innen zu nerven, sondern soll lediglich sicherstellen, dass der Hund dort gut aufgehoben ist.

Auch nach der Vermittlung steht der Verein für Fragen zu Verfügung.

Sollte die Adoption nicht funktionieren und der Hund kann nicht in der Familie bleiben, nimmt der Verein den Hund zurück. Denn nicht immer klappt alles wie geplant. Manchmal passieren unvorhersehbare Dinge und der Hund muss wieder ausziehen. Auch wenn niemand sich solch eine Situation wünscht, sollte bereits VOR der Adoption darüber gesprochen werden. Dies sollte auch im Schutzvertrag festgehalten werden.

Vor, während und nach der Adoption stellt ein verlässlicher Kontakt zum Verein sicher, dass der Verein beständig ist und für Fragen zur Verfügung steht.

Der Tierschutz ist ein sehr emotionales Thema. Tiere, die Leid und Schmerz ausgesetzt sind, soll schnell geholfen werden. Dennoch: gerade in Notsituationen sollte ein kühler Kopf bewahrt werden! Seriöse Tierschützer*innen sind gefühlvoll und empathisch, setzen diese Emotionen aber nicht ein, um einen Spenden- oder Adoptionsdruck aufzubauen. Ein Indiz dafür sind Ultimaten: Fordert der Verein beispielsweise Spenden oder eine Adoption innerhalb von wenigen Tagen oder Stunden, da der Hund sonst getötet würde, sollte kritisch hingeschaut werden!